Ansichtssache

Der Übergang von der „Correspondenzkarte“ hin zur illustrierten Postkarte fand im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts statt. Damit war der Weg zur Ansichtskarte mit Fotos von Orten oder Sehenswürdigkeiten nicht mehr weit und erlebte um 1900 einen regelrechten Boom, der in Nürnberg sogar mit einer internationalen Ausstellung gefeiert wurde. Während der Weltkriege wurden bebilderte Postkarten zu einem Hauptmedium der Feldpost und Kriegspropaganda. Dem Prinzip der idealisierten Darstellung bleibt allerdings auch die noch heute übliche Ansichtskarte treu, wenn auch mit völlig anderem Ziel: Sommer, Sonne, Sonnenschein. Zwar werden Ansichtskarten durch Smartphones immer seltener – doch auch wenn wir ein Foto aus dem Urlaub schicken, achten wir nicht selten auf die perfekte Inszenierung.